Lichtwoche München

Studentenwettbewerb 2015

STUDENTENWETTBEWERB LICHTWOCHE MÜNCHEN 2015:

Entwurf einer Arbeit rund um das Thema „Licht“: Die Herangehensweise konnte gestalterisch, technisch, philosophisch, künstlerisch, experimentell, konzeptionell erfolgen. Der Entwurf sollte auf eine der nachfolgenden Kategorien Bezug nehmen:

· Licht & Architektur (z.B. Entwürfe für Räume, Plätze, Gebäude)
· Licht & Technik (z.B. Leuchte, Lichtsteuerung, Forschungsarbeit)
· Licht & Kunst (z.B. Lichtinstallation, Lichtgefühle, Lichtmusik… )

Folgende Fragestellungen konnten beim Entwurf thematisiert werden:

· Wie visualisiere ich das Thema Licht in der Öffentlichkeit?
· Wie kann ich die Öffentlichkeit für das Thema Licht stärker sensibilisieren?

Der Entwurf konnte in Einzel- oder Gruppenarbeit erfolgen.

Abgabeform: Es musste ein Poster im Format DIN A0 eingereicht werden. Alle weiteren Formen, wie Zeichnungen, Modelle, Videos, Installationen, theoretische Arbeiten konnten ergänzend eingereicht werden.

Die hochkarätig besetzte Jury war besetzt mit Denise Hachinger, Prof. Dietmar Tanterl und Gerd Pfarré.
Mehr zur Jury hier.

1.PREIS: DAWN
Gruppenarbeit: Valerie Götz und Sabrina Riderring, AdBK, Innenarchitektur

2_dawn

Begründung der Jury:

Die Installation Dawn veranschaulicht auf interaktive Weise das Zusammenspiel zwischen Mensch, Licht und Raum. Die präsenzabhängige Steuerung erfolgt auf einfache und spielerische Weise und verändert den Raum und die Stimmung jedes Mal aufs Neue. Besonders überzeugend für die Jury ist der Bezug von Licht zur Gesellschaft und Geselligkeit, aber auch der Gegensatz und Kontrast zur Dunkelheit und Einsamkeit. Denn wenn nur eine Person sitzen bleibt, ist es am Dunkelsten – der „Letzte“ macht sozusagen das Licht aus. Je mehr Leute wiederum zusammensitzen, desto heller und geselliger wird es – somit ist die Installation Dawn auch ein Abbild menschlicher Präsenz.

Erwähnenswert für die Jury ist auch der „Laborcharakter“ der Installation, da hier nicht zwingend das Objekt im Vordergrund steht, sondern das Zusammenspiel von Raum und Licht, das sich stetig verändert. Das Gerüst verstärkt den Charakter des Experimentellen. Die Installation und Anwendung ist im Grunde auf viele Räume und Situationen übertragbar.

Ein Video zum Projekt gibt es hier

 

Laudatio von Juror Gerd Pfarré während der Preisverleihung:

»Uns Lichtdesignern liegt die Qualität des Lichtes ganz besonders am Herzen, und das kann nicht oft genug betont werden. Wir lieben auch den Schatten, denn beides gehört zusammen. Die mit dem ersten Preis ausgezeichnete Arbeit spielt nun überraschenderweise mit der Quantität des Lichtes, und das auf sehr spezielle Art und Weise. Je mehr Menschen den Raum betreten und dort Platz nehmen, umso heller wird es. Je heller es wird, umso mehr Menschen können den Ort von außen wahrnehmen und dazukommen. Was für eine herrliche Idee. Der Raum ist sehr einfach konzipiert und hat eine offene Struktur. Er kann überall sein. Wir alle wissen um die Bedeutungen von Licht in Philosophie und Religion. Helligkeit können wir im Kontext mit Freude, Freundlichkeit und Offenheit wahrnehmen, aber auch mit den Lebensqualitäten Orientierung, Sicherheit und Geborgenheit. Wenn wir nun reflektieren was gerade in Europa passiert, in Deutschland, ja sogar in München, dann fällt mir auf, das diese offene, helle Struktur ein Sinnbild dafür sein kann, das sich unser Raum verwandelt und Menschen, die aus der Ferne zu uns kommen, willkommen heißt. In einer offenen Struktur, und damit es für sie und auch für uns heller wird. Durch Helligkeit wird unser Leben bunter, vielfältiger und schöner. Das kostet natürlich in jeder Hinsicht Energie, aber ich bin davon überzeugt, dass es sich lohnen wird. Licht lässt uns sehen, hat keine Grenzen und fasziniert uns alle.«

 

2.PREIS: YPS – Your Personal Sun
Janis Necker, AdBK, Lehrstuhl für Produktgestaltung

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Begründung der Jury:

Die Leuchte YPS ist ein sehr fortschrittlich durchdachtes und gestaltetes Objekt in jeglicher Hinsicht, von der Idee bis zur technischen Umsetzung und Präsentation. Die Idee, dass sich jeder Mensch seine „eigene persönliche Sonne“ ins Haus holen kann und damit seine Wohlfühlbeleuchtung selbst steuert und erzeugt, überzeugte Jury. Das Objekt zeigt im Grunde die „umgekehrte Sonnenfinsternis“ und entmaterialisiert das Licht. Hervorzuheben war auch am realen Lichtobjekt selbst das harmonische und gleichmäßige Licht, das teilweise verblüffend wirkte.

 

3. PREIS: OLUMI
Lukas Obkircher, TU München,
Elektro- und Informationstechnik, Schwerpunkt Power Engineering

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Begründung der Jury:

Die Arbeit wurde bis ins feinste elektronische Detail ausgearbeitet und durchdacht (bis hin zum fertigen Platinenlayout, dem OLUMI-Board). Die Jury hebt das schlüssige Konzept, die technisch professionelle Ausarbeitung mit unterschiedlichen Schnittstellen und die konsequente Umsetzung hervor. Die Entwurfsidee löst sich vom Produkt und vom Gegenständlichen. Für die Jury war dies im positiven Sinne ein eher „stiller“ Beitrag, dessen technische Dominanz sich gekonnt im Hintergrund hält, gleichzeitig aber raffiniert und ausgeklügelt ist.

Ein Video zum Projekt gibt es hier

 

SONDERPREIS DER JURY: APSARA
Manyu Zhou, AdBK, Innenarchitektur

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Begründung der Jury:

Apsara ist ein formschöner Leuchtenentwurf, dessen Ausdruckskraft in der poetischen Gestaltung mit Licht und dem Bezug zum Raum liegt. Der Idee liegt im Grunde ein einfacher Mechanismus zugrunde, der aber faszinierend wirkt und den Nutzer zum Spielen mit Leuchte und Licht anregt. Hervorgehoben wird auch, dass die Leuchte von der Boden-, zur Steh- und dann zur Pendelleuchte variiert,  sozusagen „ihr Gesicht verändert“, und damit jedesmal eine unterschiedliche Lichtintensität erzeugt.

 

Weitere Einreichungen:

LUMINOUS COLOURS
Malina Davids, AdBK, Innenarchitektur

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Luminous Colours ist eine dreigeteilte Leuchte, die zum Anfassen, Ausprobieren und Beobachten animieren soll. Die Zylinder lassen sich verstellen und interagieren miteinander mit einem Spiel aus Licht und Farben.

 

ROTE NACHT
Corinne Koch, TU München, Architektur

8_Rote-Nacht_

In der Galerie Lichtkreuzung in der Gabelsbergerstraße in München entstand eine Innenrauminstallation aus Holz als physisches Material und mit Licht als immaterielles Medium. Der 5,8 x 2,2 m große Kubus kann durch zwei Türen betreten werden. Das Licht scheint durch die dünnen Holzplatten, die dadurch eingefärbt werden. Es entsteht ein rotes Licht, das je nach Materialbeschaffenheit und Maserung des Holzes verschiedene Schattierungen erhält. Die Atmosphäre im Innenraum des Kubus ist feurig und anregend, gleichzeitig aber auch wärmend und entspannend. Durch die großen Schaufenster der Galerie leuchtet die Installation in die Nacht hinein. Das rote Licht erzeugt auch im Außenraum eine veränderte Stimmung ähnlich eines Sonnenuntergangs.

 

MAGISCHE HAND
Timea Harmat, TU München, Energiewirtschaft und Anwendungstechnik

3_Magisch Hand

Die Idee der „Magischen Hand“ liegt darin begründet, das man die Steuerung für Leuchten und Lichtquellen immer und jederzeit „bei sich hat“. Hierfür wurde die eigene Hand gewählt, denn durch vordefinierte Handgesten, wie Zu- und Aufmachen der Hand kann bspw. die Helligkeitssteuerung einer Leuchte erfolgen.
Einen Demo-Film zum Projekt gibt es hier

 

NATURLICHT
Simone Lentner, AdBK, Innenarchitektur

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Die Installation Naturlicht soll dem natürlichen Sonnenlicht möglichst nahe kommen. Neben je einem kalt- und warmweißen LED-Modul befindet sich jeweils ein Steuerungsmodul. Diese sind dadurch separat sowohl über Dimmer, als auch über die App ansteuerbar. Somit können sie beliebig gemischt werden, was eine optimale, dem Tageslichtverlauf angepasste Lichtstimmung zu jeder Tages- und Nachtzeit ermöglicht. Der Leuchtkörper besteht aus dunkeln lackiertem Edelstahl.

 

LIGHT CHALLENGE – Bodenlabyrinth aus Licht
Gruppenarbeit: Veronika Haider, Nina Hack, Teresa Prah, Merle Neumann
Hochschule Rosenheim Innenarchitektur/ Eventlicht

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Mit dieser an der Hochschule Rosenheim ausgeführten Installation soll mittels spielerischer Anwendung die Begeisterung für Licht geweckt werden. Der Besucher wird in einen finsteren Raum geführt und muss sich durch ein Fadengewirr aus mit Schwarzlicht angeleuchteten Neonfäden seinen Weg bahnen. Anschließend muss er durch ein Feld aus Fliesen laufen, der richtige Weg wird einmal aufgeleuchtet und dann ausgeblendet. Nur eine Fliese nach der anderen darf betreten werden. Wird die richtige Fliese gewählt, leuchtet diese auf. Tritt der Besucher hingegen daneben, blinkt rotes Licht auf und ein Signal ertönt.

Ein Video zum Projekt gibt es hier

 

Die Kirche ist bunt
Gruppenarbeit: Michaela Simon, Elisabeth Bader, Franziska Decker
Hochschule Rosenheim Innenarchitektur/ Eventlicht

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Die Lichtinszenierung an der Heilig Blut Kirche in Rosenheim wurde für drei Abende umgesetzt: Die Eucharistiefeier, der Abend der offenen Kirche und das Friedensgebet. Durch verschiedene Lichtstimmungen und Lichtsituationen, farbigem LED-Licht, eigens kreierten Leuchten, einer Lichtsteuerung wurde die Kirche und besondere Bereich, wie Altar oder Taufbecken, in stimmungsvolles Licht getaucht. Darunter war bspw. ein im Taufbecken an die Decke projiziertes Wasserspiel, ein projiziertes Labyrinth auf dem Boden oder ein Altar in der Farbe Rot hinterleuchtet. Beim Friedensgebet wurde die Kirche in ein Violett getaucht um eine ruhige, tiefe Stimmung zu schaffen und zum Nachdenken anzuregen. Unterstützt wurde diese Lichtstimmung durch Weihrauch und Nebel.

 

WEARABLE LIGHTS
Weronika Banas AdBK, Innenarchitektur

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Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Problematik, dass Fußgänger nachts nicht sichtbar sind. Die Studentin befasste sich damit, einfach umzusetzende, biologisch abbaubare Materialien zu nutzen, die nachts leuchten und bspw. in Textilien eingebaut werden können. Das biologisch abbaubare und leuchtende Material wurde auf dem Poster in seiner einzelnen Zusammensetzung aufgeführt. Die Lichtquellen sind über Sonnenlicht tagsüber wieder aufladbar und können nachts in verschiedenen Farben leuchten. Leuchtende Gadgets z.B. für Jogger oder auch nur als Schmuck ist hierbei ein Teil der Idee.

 

CORE
Lukas Schiess AdBK, Innenarchitektur

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Core besteht aus einem zentralen Element, welches die LED aufnimmt und gleichzeitig als Kühlkörper fungiert. Komplettiert wird das System durch ein Gehäuse für das Leuchtelement, welches die weitere zum reibungslosen Betrieb notwendige Technik beinhaltet. Das Gehäuse umhüllt den Kühlkörper jedoch nicht vollständig, wie sonst üblich, sondern bietet ihm die Möglichkeit, optisch in den Vordergrund zu treten. Der Kühlkörper ist nicht nur technische Notwendigkeit, sondern gleichzeitig zentrales Gestaltungselement der Leuchte – es findet eine Symbiose zwischen Technik und Ästhetik statt. Durch den modularen Aufbau ist eine Vielzahl möglicher Gehäuse für ein breites Spektrum an Beleuchtungssituationen möglich.

 

MÖBI-LIGHT
Moritz Horvath AdBK, Innenarchitektur

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Die Pendelleuchte Möbi-Light folgt dem Prinzip des Möbiusbandes. In geraden Flächen zwischen den Bögen sind 6 LED-Panels integriert, davon geben 3 nach unten und 3 nach oben Licht ab.
Durch einen Neigungswinkel der geraden Flächen von 13 Grad und durch die Dreiecksform bedingt, strahlt jedes Paneel in eine unterschiedliche Richtung, was eine gleichmäßige Ausleuchtung ermöglicht.

 

POLAR
Lisa Jessenitschnig AdBK, Innenarchitektur

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Das zentrale Gestaltungselement hier ist die Glaskugel, bestehend aus strukturierten Glas, die einen interessantes Farb-, Licht- und Schattenspiel an die Decke projiziert. Dies wurde insbesondere versucht, über die Zeichnung und die Farbwahl zu transportieren. Der Aluminiumkörper dient als Halterung der Glaskugel und Kühlung der LED-Platine, die aus drei RGB-LEDs besteht.

 

LIGHT NIGHT WALK
Klarissa Kock AdBK, Innenarchitektur

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Die Idee hinter diesem Konzept war es, neue Wegebeziehungen in der Nacht hervorzubringen, und somit eine Art Lichtspaziergang zu ermöglichen. Man soll sich wohl fühlen und dabei neue Ecken in München entdecken. Lichtschläuche aus PVC sollen an den schon vorhandenen Leuchtenmasten angebracht werden und sich durch die Straßen von der Isar bis zum Karlsplatz schlängeln. Das Lichtkonzept sieht eine ressourcenschonende Methode vor, in dem die LEDs durch Sensoren ausgelöst werden und dann quasi mit den Personen „spazierengehen“.

 

LICHT GESTALTEN
Gruppenarbeit:
Nicolas Scheiner, TUM, M.Sc. Elektrotechnik und Informationstechnik
Michael Akstaller, AdBK Nürnberg, Dipl. Freie Kunst / FAU Nürnberg-Erlangen – B.Sc. Bauingenieurwesen
Erich Renz, Popakademie Baden-Württemberg, M.A. Music and Creative Industries
Veronika Wierer, LMU, M.Sc. Human, Geography and Sustainability
Martin Zalecki LMU, M.A. Musikpädagogik

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Mit dem Projekt „Licht gestalten“ wollten die Studenten ein Zeichen für mehr Toleranz setzen. Für die Idee wählten sie als Projektionsfläche die Außenfassade der Allianz-Arena, um sie in den Farben der internationalen Regenbogenflagge darzustellen; als ein Zeichen der Akzeptanz, Vielfältigkeit und Hoffnung. Die Idee ist, dass an einem Abend die Arena in den Farben Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Violett leuchten soll. Auf der Flagge werden verschiedene Aspekte des Themas Toleranz animiert: Fliegende Friedenstauben, turtelnde Pärchen gleichen und verschiedenen Geschlechts oder Love and Peace-Symbole. Die Besonderheit liegt in der Integration von App-Nutzer bei der Projekt-Mitgestaltung: Diese bestimmen per Knopfdruck, wie intensiv die Bewegungen auf den Waben ausfallen. Je mehr Nutzer mitmachen, desto umfangreichere Geschichten werden erzählt.

Diese Arbeit wurde als Film eingereicht, wir können aktuell nur das Plakat wiedergeben. Der Film steht in Kürze zur Verfügung…

 

KUMO
Zhang Zhiming AdBK

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KUMO ist eine modulare Holzleuchte aus Holz, bei dem jedes Modul durch die Messing- und Kupferrohre angeschlossen ist. Das Material Holzfurnier wurde gewählt, da es eine bessere Lichtdurchlässigkeit hat und den Raum in ein warmes Licht taucht. Jedes Modul hat drei vertikale Achsen, in jedem davon befindet sich ein LED-Stripe und zwei Kupferringe mit den positiven und negativen Elektroden auf jeder vertikalen Achse. Durch die Messingrohr kann man die benachbarten Module miteinander verbinden.

 

DER MOND IST AUFGEGANGEN
Manyu Zhou

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Die Leuchte trägt den Titel “ Der Mond ist aufgegangen” und besteht aus zwei Teilen, der Stütze aus Eisenstangen. Die Form der Stütze ist der Kontur eines Berges nachempfunden. Der Leuchtkörper auf der Stütze gleicht dem Mond neben dem Berg. Die “Mond”-Form kann entlang der Wellenbewegung der“Berg”-Stütze gleiten. Durch eine Drehung des “Mondes” wird der Einfallwinkel des Lichts verändert, so dass der Leuchtkörper entweder einem Vollmond oder einem Halbmond gleicht. Die Leuchtkraft des “Mondes” wird durch Berührung reguliert. Hierdurch kann sie den unterschiedlichen Anforderungen des Raumes und den Bedürfnissen seiner Bewohner angepasst werden.

 

TURN ME ON
Peter Baumgartner AdBK

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Turn me on vereint Leuchte und Schalter in einem Objekt, durch Aufstellen und umstoßen geht sie an und aus. Im innern befindet sich ein eigens entworfener Neigungsschalter, wird sie aufgerichtet, fällt eine Metallkugel auf zwei Kontaktringe und schließt den Stromkreis.